Privatbesitz

Bianca Commichau-Lippisch 

Porträt einer Mongolin, 1929 

Öl auf Leinwand, 75 x 60 cm

Zwischen 1927 und 1929/30 besuchten knapp 50 Schülerinnen und Schüler aus der Mongolischen Volksrepublik deutsche und französische Reformschulen, um Kenntnisse für die Modernisierung ihres Heimatlandes zu erwerben. Vier von ihnen kamen in die Freie Schulgemeinde Letzlingen, wo Bianca Commichau-Lippischs Freundin Käthe Conrad arbeitete. Höchstwahrscheinlich während eines Aufenthalts bei ihr im September 1929 entstand dieses Porträt einer Mongolin in Tracht (einem Deel) vor dem monochromen roten Hintergrund, der wohl auf ostasiatische Kunst ebenso wie auf kommunistische Symbolik anspielt. Ihr Name, nach mündlicher Überlieferung „Junku“ lautend, ist in den Schriftzeichen rechts oben wiedergegeben, ihr weiteres Schicksal unbekannt. 

Ausst.: Lübben 1950, 2006; Lieberose 1952; Lieberose 1981. – Zum historischen Hintergrund: Dudek 2009, S. 336–342; Doris Götting: Schuljahre junger Mongolen in Wickersdorf und Letzlingen. Ein wenig bekanntes Kapitel aus den Anfängen der mongolisch-deutschen Kulturbeziehungen. In: Historische Jugendforschung N.F. 3, Schwalbach 2007, S. 197–215.