Der vermutlich noch heute in vielen Haushalten in Frankfurt (Oder) und Umgebung als Wandschmuck anzutreffende Stich wurde auch für die Städtische Sammlung Lieberose erworben, weil es laut Oderzeitung vom 16. Januar 1940 dafür „hier doppelte Gründe heimatbetonter Art“ gab: Erstens hatte ein Jamlitzer Künstler den Stich geschaffen, zweitens stammten die 1607/09 errichteten Renaissanceteile des Frankfurter Rathauses (Turmgiebel, Westvorbau) von Thaddäus Paglion, dem Erbauer des Lieberoser Schlosses. Seit der Zerstörung der Frankfurter Altstadt im Zusammenhang mit der sowjetischen Besetzung im Frühjahr 1945 ist dieses stadträumliche Ensemble Vergangenheit. Erich Seiffert hat den Stich nach allen Regeln der perspektivischen Kunst geplant und peu à peu mit Leben gefüllt, wie Probedrucke der verschiedenen Zwischenzustände zeigen. Die Marktszene ist ein Wimmel- und Suchbild mit amüsanten Details wie zum Beispiel einer flüchtenden Gans (vorn Mitte rechts).