Die lebensgroße Darstellung der alten Straupitzerin am Spinnrad beeindruckt durch ihre Monumentalität und Präsenz. Vor dem monochromen Hintergrund und den ebenfalls einfarbigen Flächen der Tracht treten Gesicht, Arme und Hände und der Spinnrocken umso plastischer hervor (ähnlicher Effekt beim Porträt einer Mongolin. Auch mit Die alte Spinnerin, Die Spinnerin oder Spinnerin betitelt, wurde das Bild in mindestens drei Versionen ausgeführt: als Pastell (Abbildung), in Öl auf Leinwand (um 1931 von der Lübbener Stadtverwaltung für die Jugendherberge erworben, Verbleib unbekannt), als Radierung (Platte im Nachlass erhalten). Das Motiv des Spinnens beschäftigte Bianca Commichau-Lippisch nicht nur als Malerin, sondern auch bei der Inszenierung von „Spinnstuben“.